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Pressemitteilung

Politischer Frühschoppen mit Tobias Ruff und Vortrag "Es reicht! Für alle"

Der Landesvorsitzende der ÖDP und Fraktionschef im Münchner Stadtrat, der 47-jährige Tobias Ruff, kam auf gemeinsame Einladung der ÖDP-Kreisverbände Eichstätt, Ingolstadt, und Neuburg mit seinem Vortrag „Es reicht! Für alle!“ nach Nassenfels.
Die drei ÖDP-Kreisvorsitzenden begrüßten die Anwesenden: Klaus Loderer, Bezirkstagsdirektkandidat aus Eichstätt, sowie die beiden Landtagsdirektkandidaten Holger Geißel aus Neuburg und Franz Hofmaier aus Ingolstadt. Der ÖDP-Bezirksvorsitzende, Franz Hofmaier führte zum Vortrag hin: „In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist ständiges Wirtschaftswachstum nicht möglich!“ Oberste Priorität müsse stets sein, nachhaltig zu wirtschaften, sowie die Artenvielfalt und eine intakte Natur zu erhalten.
„Alle anderen Parteien meiden dieses Thema und tragen das Wachstumsdogma nach wie vor wie einen Heiligen Gral vor sich her“, begann der bayerische ÖDP-Landesvorsitzende Tobias Ruff seinen Vortrag. „Niemand traut sich, die Fortsetzung der Wachstums- und Überflussgesellschaft in Frage zu stellen. Das ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht fatal.“ Ruff warb bei seinem Vortrag in Nassenfels eindringlich dafür, Bayern als lebenswertes Bundesland zu erhalten, den Flächenfraß zu stoppen und die Artenvielfalt zu erhalten. Die „klügsten Köpfe“ sollten mit Zukunftsstrategien für einen „Wohlstand ohne Wachstumszwang“ betraut werden.
Klimaüberhitzung, Energiekrise, Artensterben und wachsende Armut seien allesamt Phänomene, die nach Ansicht des Diplom-Forstingenieurs und Gewässerökologen Tobias Ruff nur einen Schluss zulassen: „Wir müssen unsere Ansprüche an den Planeten begrenzen.“ Dabei zitierte er auch den indischen Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“ Es sei alternativlos „zum rechten Maß zurückzukehren und auf das zu verzichten, was nicht zukunftsfähig ist“, so Ruff. Auch unsere Kinder und Kindeskinder hätten ein Recht auf ein gutes Leben- Tiere und Pflanzen seien „unsere Mitgeschöpfe“, die schon um ihrer selbst Willen geschützt werden müssten.
Ein Thema, das dem Sprecher des Anfang des Jahres erfolgreichen Münchner Bürgerbegehrens „Grünflächen erhalten“ besonders am Herzen liegt, ist die Ausgestaltung lebensfreundlicher Städte und Regionen. Die Ausdehnung der Metropolen müsse überall auf ein im wahrsten Sinn des Wortes gesundes Maß beschränkt werden. Als Basiswerte der Stadtentwicklung müsse Naturschutz und Artenvielfalt erkannt werden. Dabei verzichte man gern auf „Mega-Urbanisierung, soziale Spaltung und Flächenversiegelung“, um Aufenthaltsqualität, mehr Artenvielfalt und Grün sowie bessere Luft zu gewinnen. Als Vorsitzender der Münchner Stadtratsfraktion ÖDP/München-Liste sei er mit diesem Themenfeld laufend konfrontiert: „Wir streiten täglich für den Erhalt von Grünflächen!“
Ein anderes wichtiges Anliegen ist dem Gewässerökologen Ruff, der jede Woche an bayerischen Seen und Bächen unterwegs ist, auch der wertschätzende Umgang mit Wasser – „zweifelsfrei die wichtigste Ressource der Erde“. Alle würden gewinnen, wenn wir die „Verschwendung, die Entwertung oder gar die Vergiftung von Wasser in allen Erscheinungsformen ächten und wirksam mithilfe verbindlicher gesetzlicher Regelungen verhindern“, erklärte Ruff. Das noch im März diskutierte Vorhaben der Staatsregierung, den Grundwasserschutz durch eine Änderung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) auszuhebeln, kritisierte der Ökologe scharf. Hätte die ÖDP nicht mit einem Volksbegehren „Rettet unser Grundwasser“ gedroht, hätte Ministerpräsident Söder den Plan nicht zurückgenommen, zeigte sich Ruff überzeugt.
„Wir müssen uns mit weniger zufriedengeben“, resümierte Ruff. „Das Gute aber ist: Wir können Zukunft und wahren Wohlstand gewinnen, wenn wir auf Überfluss verzichten.“ Es sei ureigene Aufgabe der ÖDP seit ihrer Gründung vor gut 40 Jahren, für ein Wohlstandsmodell zu werben, das ohne Zerstörung und Sinnentleerung auskomme. Es helfe nichts: „Wir müssen Klartext sprechen und das Unausweichliche im Blick haben. Wir sollten uns gut darauf vorbereiten.“
Denn dauerhaftes Wirtschaftswachstum, das in der Vergangenheit Wohlstand gebracht habe, könne auf einem begrenzten Planeten nicht nachhaltig sein. Für eine Wirtschaft ohne Wachstum gebe es allerdings bis heute keine umfassenden Gesamtkonzepte, die herrschende Ökonomie „sieht grenzenloses Wachstum nach wie vor als Naturgesetz an – und die Politik hat sich in eine fatale Wachstumsabhängigkeit hineinmanövriert“.
Landtagskandidatin Maria Lechner aus Eichstätt schloss die Veranstaltung mit den Worten: „Obwohl noch nicht im Landtag vertreten, hat die ÖDP mit ihren erfolgreichen Volksbegehren – u.a. „Rettet die Bienen“, „Ja zum Nichtraucherschutz“ und „Schlanker Staat ohne Senat“ – viel in Bayern bewegt. Als einzige Partei hat sie in den letzten Jahrzehnten Gesetze gegen die CSU duchgesetzt. Damit gilt sie vielen als „Bayerns wirksamste Oppositionspartei“ (FAZ).

 

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