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Pressemitteilung

"Artenvielfalt genießen! - Wie geht das?" Vortrag von Wolfgang Brauner in Kösching vom 20.02.2020

Zum Vortrag „Artenvielfalt genießen! - Wie geht das?“ hatte der Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) in Kösching in den Gasthof Amberger eingeladen. Referent war der Landschaftsarchitekt und Kreistagskandidat der ÖDP, Wolfgang Brauner aus Kösching. Kreisvorsitzender Klaus Loderer aus Biesenhard begrüßte die Anwesenden. Als Hauptkoordinator des Aktionskreises des Volksbegehrens im Landkreis Eichstätt fasste er die Kernaussagen des Volksbegehrens zusammen. Er fügte hinzu: „Die Düngeverordnung, die im Mai 2020 nochmals verschärft wird, hat nichts mit dem Volksbegehren zu tun!“ Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hätten in Kösching ca. 17,5 % der Wahlberechtigten unterstützt, begann Brauner seinen Vortrag. „Aber passiert ist seitdem so gut wie gar nichts.“, prangerte der Landschaftsarchitekt an. Deshalb wolle er mit seinem reich bebilderten Vortrag Möglichkeiten aufzuzeigen, wie durch einfache Maßnahmen mehr Artenvielfalt entwickelt werden könne. Er zeigte dies anhand von "Sowieso-Flächen“, also von Flächen, die sowieso schon da seien und nicht umgewidmet, sondern nur umgestaltet oder einfach nur anders gepflegt werden müssten. An vielen praktischen Beispielen erläuterte Brauner, wie das mit relativ wenig Aufwand möglich sei. In Hausgärten, in Firmengeländen, in Außenanlagen zu öffentlichen Gebäuden, in öffentlichen Grünflächen, auf Weg- und Gewässerrändern oder an Böschungen gelte dann die einfache Faustregel: Nicht Düngen, nicht Spritzen, nicht Mulchen. Warum Mulchen aus fachlicher Sicht so verkehrt sei, liege daran, dass die im Mähgut enthaltenen Nährstoffe am Standort verblieben und dann einige wenige nährstoffliebende Pflanzenarten dominieren. Im Sinne der Förderung der Vielfalt an Wiesenblumen sei es geboten, das Mähgut zu entfernen. Der Mähzeitpunkt muss gut überlegt sein, um z.B. Brennnesselfluren zu haben, wenn das Tagpfauenauge seine Eier ablegt und die Raupen dort fressen. Geeignete Standorte dafür ließen sich leicht finden. „Gerade die Schmetterlinge regen unsere Sinne an und befriedigen unser Bedürfnis nach Naturgenuss!“, hob Brauner hervor. Mehr Naturbeziehung und Achtsamkeit sorge für Erholung und Stressabbau, Kreativität und Wohlbefinden. So dienen naturnahe Firmengelände nicht nur der Vergrößerung der Artenvielfalt, sondern auch der Erholung der Mitarbeiter. Es solle künftig mehr blühen, summen und singen im Landkreis Eichstätt. Alle Kommunalpolitiker sollten Verantwortung übernehmen und mehr Lebensqualität für die Bürger generieren. Sie könnten dem weltweiten Artensterben vor Ort etwas Wirksames entgegensetzen. Z.B. könne dies durch die Aufstellung und Umsetzung von integrierten Biodiversitätskonzepten innerhalb und zwischen den Gemeinden des Landkreises geschehen. Im Gemeindegebiet Kösching seien aktuell folgende ökologische Brennpunkte in Angriff zu nehmen: In erster Linie die sehr missglückte Umgestaltung des Brunnhauptenweihers. Dazu der unfachgemäße "Rückschnitt" von naturnahen Hecken am Brunnhauptenweg und am Hepberger Weg einschließlich des Kriegssträßleins zum Zwischenfort. Schließlich die Inanspruchnahme einer der artenreichsten Wiesen Köschings für eine geplante Erweiterung eines Industriegebiets nordwestlich des Interparks. Aus Anlass dieses Vortrags stellten sich auch einige Kreistagskandidaten der ÖDP und der Grünen sowie der Landratskandidat der SPD, Dr. Bernd Weber den zahlreichen anwesenden Wählern vor. Sie versprachen, die Anregungen des Landschaftsarchitekten im Falle ihrer Wahl aufzugreifen und nach Kräften umzusetzen. 

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